Malariareport der WHO

14. Dez 2021

2020 sind deutlich mehr Menschen an Malaria erkrankt und gestorben als im Vorjahr, dies hängt nach Angaben der WHO mit der Corona-Pandemie zusammen.

Mehr Tote durch Malaria

Wie die WHO berichtet, sind 2020 erstmals seit 20 Jahren deutlich mehr Menschen an Malaria gestorben als im Jahr zuvor. 2020 gab es im Vergleich zum Vorjahr 69.000 zusätzliche Todesfälle und 14 Millionen mehr Erkrankungsfälle. Zwei Drittel der zusätzlichen Todesfälle seien auf Unterbrechungen von Malaria-Programmen wegen der Corona Pandemie zurückzuführen.

2020 gab es insgesamt 241 Millionen Erkrankungsfälle und 627.000 Todesfälle.

Südlich der Sahara betreffen 80 Prozent der Todesfälle Kinder unter fünf Jahren. Weltweit macht Malaria nach einer neuen Berechnungsmethode 7,8 Prozent der Todesfälle bei Kindern dieser Altersgruppe aus. Hoffnungen werden auf einen Impfstoff gesetzt. Die WHO hatte "RTS,S" erst im Oktober für den routinemäßigen Einsatz bei Kindern in besonders betroffenen Weltregionen empfohlen.

Positiv ist, dass trotz der Corona­-Pandemie China und El Salvador in diesem Jahr von der WHO als malariafrei zertifiziert werden konnten.

Übertragungsweg

Malaria wird durch Protozoen der Gattung Plasmodium verursacht. Es existieren verschiedene Plasmodienarten, humanpathogen sind: Plasmodium falciparum (Erreger der Malaria tropica), Plasmodium ovale und Plasmodium vivax (Erreger der Malaria tertiana), Plasmodium malariae (Erreger der Malaria quartana) und in Südostasien Plasmodium knowlesi.

In der Regel erfolgt die Übertragung der Plasmodien durch den Stich einer blutsaugenden weiblichen Stechmücke der Gattung Anopheles, bei dem mit dem Speichel der Mücke Sporozoiten in die menschliche Blutbahn gelangen.

Verdacht und Diagnostik

Verdacht auf eine Malariainfektion besteht bei:

  • Fieberhaften Erkrankungen, auch längere Zeit nach dem Verlassen eines Malaria-Gebietes
  • Fieberschübe, die mit Schüttelfrost abwechseln
  • Glieder- und Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit
  • Intestinalen Störungen


Bei Verdacht auf eine akute Malariainfektion sollte immer ein Direktnachweis von Malaria-Plasmodien aus EDTA-Blut erfolgen.

Die Bestimmung von Malaria-Antikörpern aus dem Serum ist nur zur Abklärung einer zurückliegenden Malariainfektion sinnvoll.

Redaktion: Dr. med. Martina Weiß

Quellen:

https://cdn.who.int/media/docs/default-source/malaria/world-malaria-reports/978924004049-eng.pdf?sfvrsn=8f4af712_5&download=true

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Malaria.html;jsessionid=4C2E31DCA9AA082993E8DEA­118689FCD.internet051#doc2392924bodyText7

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