Chlamydien

Was ist eine Chlamydieninfektion? 

Unter einer Chlamydieninfektion versteht man eine Erkrankung, welche durch den Erreger Chlamydia trachomatis hervorgerufen wird. Die Chlamydieninfektionen im Urogenitaltrakt zählen heute zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten.

Je nach Altersgruppe sind bis zu zehn Prozent der Bevölkerung mit Chlamydien infiziert. Aufgrund der möglichen Komplikationen und Folgen muss diese Infektion ernst genommen und behandelt werden.

Chlamydien / Foto: ©georgerudy - stock.adobe.com

Wie infiziert man sich?

Der häufigste Übertragungsweg ist der Geschlechtsverkehr, jedoch werden die Chlamydien auch durch Schmierinfektion übertragen. Besonders gefährdet sind Personen mit häufig wechselnden Partnerinnen und Partnern sowie Personen, die ungeschützt Geschlechtsverkehr praktizieren.

Wie macht sich die Infektion bemerkbar?

Bei Männern ist die Entzündung der Harnröhre das häufigste Symptom. Es findet sich zeitweise ein häufiger Drang zum Wasserlassen, der mit Schmerzen verbunden und oft wenig produktiv ist. Die weiter aufsteigende Infektion kann dann zu einer Entzündung der Prostata und der (Neben)Hoden mit eventuell folgender Unfruchtbarkeit führen.

Bei Frauen verlaufen etwa 75 % der Infektionen ohne Symptome. Kommt es dennoch zu Beschwerden, so äußern sich diese vor allem durch vermehrten Ausfluss, Juckreiz und Brennen beim Wasserlassen. Die Infektion beschränkt sich zunächst auf den Gebärmutterhals und/oder die Harnröhre. Sie kann jedoch in die Gebärmutterhöhle und in die Eileiter aufsteigen. Dies kann zu einer Infektion, z.B. der Eileiter und Eierstöcke, und so zur Unfruchtbarkeit führen.

Was ist das Problem der Chlamydieninfektion in der Schwangerschaft?

Schwangere, die an einer Chlamydieninfektion erkrankt sind, haben häufiger eine Frühgeburt und können ihre Kinder unter der Geburt anstecken. Dies kann bei Neugeborenen zu einer Augenentzündung sowie, in seltenen Fällen, zu einer Lungenentzündung führen. Die möglichen Folgeschäden für das Kind werden oft erst lange nach der Geburt erkannt, da die Infektion sehr langsam verläuft und die Symptome daher erst spät auftreten und häufig nicht bemerkt werden.

Welche Risiken sind mit einer Chlamydieninfektion verbunden?

Bei jungen Frauen kann es zu schweren Unterleibsentzündungen kommen. Diese führen häufig zu einer Verklebung der Eileiter, so dass die betroffene Frau auf ‚normalem‘ Weg nicht mehr schwanger werden kann.

Eine Chlamydieninfektion kann (bei Frauen und Männern) zu Unfruchtbarkeit führen.

Es steigt das Risiko für Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaften mit den damit verbundenen lebensbedrohlichen Komplikationen. Als Langzeitfolge unerkannter Infektionen können rheumaähnliche Beschwerden im Bewegungsapparat auftreten.

Durch Schmierinfektion in das Auge kann das Trachom, eine entzündliche Augenkrankheit, hervorgerufen werden.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose wird durch einen sogenannten Direktnachweis mittels eines Abstriches der Harnröhre, bei Frauen zusätzlich vom Gebärmutterhals, gestellt. Da Chlamydien oft nur sehr schwierig nachzuweisen sind, ist ggf. eine
ergänzende Untersuchung des Urins auf Chlamydien zu empfehlen.

Wie wird die Infektion behandelt?

Die Behandlung erfolgt mit einem Antibiotikum. Bei jeder Geschlechtskrankheit ist es wichtig, dass beide Partner untersucht und behandelt werden. Ansonsten kommt es regelmäßig zur gegenseitigen Neu-Ansteckung (‚Ping-Pong-Effekt‘).

Bitte scheuen Sie sich nicht, offene Fragen mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt zu besprechen.

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