Umweltbewusstes und ressourcenschonendes Handeln ist keine Frage der Branche. Es betrifft jeden Teil der Gesellschaft und rückt immer mehr in den Mittelpunkt des täglichen Lebens. Die aktive Schonung natürlicher Ressourcen und des eigenen Energieverbrauchs ist nicht nur ein grüner Gedanke. Sie ist ein wachsendes Qualitätsmerkmal und steht für kostenbewusstes Handeln.
Als Praxisleitung einer medizinischen Einrichtung sollten Sie das Thema Nachhaltigkeit im eigenen Qualitätsmanagement etablieren. Es ist wichtig, sowohl langfristige als auch kurzfristige Nachhaltigkeitsziele anzustreben und umzusetzen.
Langfristige Ziele sind z. B. die Vermittlung und Förderung eines umweltbewussten Arbeitsverständnisses im gesamten Praxisteam. Es ist wichtig, dass jeder mit dem Thema in Berührung kommt. Dies kann z. B. geschehen, indem eine gemeinsame Teambesprechung stattfindet, um über umweltgerechtes Arbeiten nachzudenken. Auch die Förderung von Fahrgemeinschaften (wenn möglich) oder die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln kann in Betracht gezogen werden.
Kurzfristige Maßnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit können bspw. sein:
Versuchen, möglichst papierlos zu arbeiten. Nicht jede Nachricht muss ausgedruckt werden. Faxe können heute problemlos direkt als E-Mail-Anhang empfangen werden. So können sie zeitsparend in der elektronischen Patientenakte abgelegt werden.
Wenn Sie dennoch auf Papier drucken müssen, stellen Sie Ihren Drucker auf beidseitigen Druck ein und verwenden Sie Recyclingpapier.
Nutzen Sie die digitalen Möglichkeiten, um z. B. interne Mitteilungen oder To-Do-Listen zu erstellen. Versenden Sie diese per E-Mail an das gesamte Team.
Dienst- und Fortbildungsreisen können auf umweltfreundliche und bequeme Art und Weise mit der Bahn durchgeführt werden. Viele Veranstaltungen werden heute online angeboten. Das schont auch das Portemonnaie.
Informieren Sie sich über praktikable Lösungen im Bereich der Elektromobilität. Können Hausbesuche auch mit einem Elektroauto durchgeführt werden? Fördern Sie die Nutzung von E-Bikes für den Arbeitsweg Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Hier gibt es viele Stellschrauben. Achten Sie beim Kauf neuer Geräte auf energiesparende Modelle.
Prüfen Sie, an welchen Waschplätzen Kaltwasserhähne installiert werden können oder wo Kaltwasser für Reinigung und Hygiene ausreicht. Das können zum Beispiel Handwaschbecken sein. Denn warmes Wasser ist zwar angenehm, aber für die Reinigung der Hände nicht besser. Die Wassertemperatur, die notwendig wäre, um Keime abzutöten, liegt bei über 70 °C. Verbrühungen durch heißes Wasser treten bereits ab einer Temperatur von 45 Grad Celsius auf. Außerdem ist kälteres Wasser schonender für die Haut.
Optimierungspotenzial bietet auch die Dämmung der Fenster. Je nach Alter und Bauart können hier echte Wärmebrücken enttarnt werden. Ist ein Austausch gegen neuere Modelle nicht möglich, lässt sich die Energiebilanz zumindest durch spezielle Fensterfolien verbessern.
Achten Sie beim Kauf neuer Möbel auf möglichst helle Farben. Diese maximieren die Wirkung des natürlichen Lichts. Die Verwendung von Spiegeln hilft, die Räume mit Licht zu durchfluten.
Auch bei alten Möbeln können Sie umweltbewusst handeln: Manche Möbel und Einrichtungsgegenstände sind oft noch gut zu gebrauchen. Spenden oder verschenken Sie diese, denn das schont die Ressourcen.
Achten Sie beim Kauf von Büromaterial und Verbrauchsmaterialien auf umweltfreundliche Anbieter und Produkte. Dies gilt insbesondere für Rollenpapier, Einmalhandtücher, Toilettenpapier und Druckerpapier.