Laboruntersuchungen sind ein wichtiges Mittel zur Diagnose von Krankheiten, zur Kontrolle des Gesundheitszustandes und zur Überwachung von Therapien. Sie dienen auch der Erhaltung der Gesundheit durch entsprechende Vorsorgeuntersuchungen.

Unter Diagnostik versteht man die Gesamtheit aller Maßnahmen, die zur Feststellung einer Krankheit oder zur Überprüfung eines Gesundheitszustandes ergriffen werden, einschließlich des klinischen Bildes, der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und der Laboruntersuchungen.

Laboruntersuchungen werden für eine Vielzahl von Fragestellungen durchgeführt. Beispiele sind die Wirksamkeit von Impfungen, die Beurteilung der Gesundheit oder Erkrankung innerer Organe, die Frage nach einer Ansteckung mit einer Infektionskrankheit (z. B. Masern oder Hepatitis A), hormonelle Veränderungen (z. B. Schwangerschaft oder Wechseljahre), Verdacht auf Vergiftungen oder Drogenmissbrauch.

Es gibt verschiedene Arten von Laboruntersuchungen: Untersuchungen im Praxislabor, allgemeine Laboruntersuchungen und spezielle Laboruntersuchungen.

Untersuchungen im Praxislabor werden direkt in der niedergelassenen Arztpraxis durchgeführt. Häufig werden Tests eingesetzt, die als „Point-of-Care-Diagnostik“ bezeichnet werden. Diese Schnelltests dienen der „patientennahen Sofortdiagnostik“ und liefern innerhalb von maximal 15 Minuten ein Ergebnis.

Beispiele für Untersuchungen im Praxislabor sind Urinteststreifen zum Nachweis von Albumin, Bilirubin, Kreatinin, Glucose, Keton, Leukozyten, Nitrit, pH-Wert, Protein und Urobilinogen im Harn; mobile Analysegeräte zur Messung des INR-, Quick-, Blutzucker- oder Lactatwertes; Schnelltests zum Nachweis einer Schwangerschaft oder akuten COVID-19 Infektion.

Allgemeine Laboruntersuchungen werden in der Berufspraxis auch als „Basislabor“ bezeichnet. Damit sind Untersuchungen gemeint, die einen ersten Überblick des Gesundheitszustandes anhand von Laborwerten liefern. Hierzu gehören beispielsweise Leber- und Nierenwerte, Elektrolyte, Cholesterin und Blutfette sowie Nüchtern- und Langzeitblutzucker (Glucose- und HbA1c-Wert). Der bekannteste Parameter ist das „große Blutbild“, das die Zellzahl und die Verteilung der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen darstellt.

Spezielle Laboruntersuchungen sind solche, die ausschließlich in medizinischen Laboren durch Laborfachärzte durchgeführt werden dürfen (sog. Facharztlabor). Dazu gehören beispielsweise der Nachweis von Viruserkrankungen, Blutgruppenbestimmungen sowie mikrobiologische und genetische Untersuchungen. Untersuchungen für forensische oder kriminalistische Fragestellungen werden hauptsächlich von Laboratorien durchgeführt, die auf Rechtsmedizin oder Toxikologie („Giftkunde“) spezialisiert sind.

Jede Untersuchungsmethode unterliegt Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Das bedeutet, dass die Laborverfahren und die Messgeräte täglich kalibriert und mit Hilfe von Kontrollproben auf ihre Richtigkeit und Genauigkeit hin überprüft werden müssen. Durch die Deutsche Akkreditierungsstelle, kurz DAkkS, werden die Fachlaboratorien streng überwacht.