21. Aug 2023

Hitzebedingte Gesundheitsstörungen

Der Sommer ist noch nicht vorbei, daher werden Ärztinnen und Ärzte weiterhin in der Praxis mit hitzebedingten Gesundheitsstörungen konfrontiert. Hilfreich kann hierbei die DEGAM S1-Handlungsempfehlung sein.

Hitzebedingte Gesundheitsstörungen in der ärztlichen Praxis

Hitzebedingt können eine Reihe von gesundheitlichen Störungen auftreten:

  • Hitzeausschlag
  • Hitzeödeme
  • Hitzeohnmacht
  • Hitzekrämpfe
  • Hitzeerschöpfung
  • Hitzschlag

Insbesondere die Hitzeerschöpfung und der Hitzschlag haben notfallmedizinische Relevanz. Leitsymptome hierbei sind die Trias aus Erhöhung der Körpertemperatur, zerebralen Symptomen sowie der Kombination mit stark erhöhter Umgebungs-temperatur oder starker körperlicher Belastung. Tachykardie, Tachypnoe sowie Hypotension sind häufige Begleitsymptome.

Vor allem gravierendere neurologische Symptome wie Bewusstseinsstörungen, Ataxie, Krämpfe und Kerntemperaturerhöhungen über 40 °C sprechen für den Hitzschlag. Die Ausprägung des Hitzeschlags kann sich auch zeitlich verzögert klinisch manifestieren.

Abzugrenzen ist der sogenannte Sonnenstich, der durch eine (isolierte) Sonnenbestrahlung des Schädels verursacht ist und in der Regel mild verläuft.

Klassischer und sportinduzierter Hitzeschaden

Ältere-, chronisch kranke- und sehr junge Patienten haben ein hohes Risiko, einen „klassischen Hitzeschaden“, also einen Hitzeschaden durch hohe Umgebungs-temperaturen und eventuellen Flüssigkeitsmangel zu entwickeln, während junge Erwachsene häufig Hitzeschäden erleiden, die durch exzessive Anstrengungen (in heißer Umgebung) mitverursacht sind.

Behandlung von Hitzeerschöpfung / Hitzschlag

Neben allgemeinen Maßnahmen sollten so rasch wie möglich Kühlungsmaßnahmen eingeleitet werden. Ggf. erforderliche Reanimationsmaßnahmen gehen den Kühlungsmaßnahmen voran oder werden mit diesen zusammen durchgeführt.

Kühlungsmaßnahmen sind bis zu einer Körperkerntemperatur von 39 - 38,5 °C durchzuführen. Dann sollten die Maßnahmen pausiert werden, um keine überschießende Hypothermie zu induzieren.

Nach einem belastungsinduzierten Hitzschlag sollten mindestens eine Woche Schonung und dann eine langsame Akklimatisation an neue Belastungen über 2 - 4 Wochen erfolgen.

Kühlungsmaßnahmen sind zum Beispiel:

  • Eintauchen in Wasser (Leitungswasser)
  • Besprühen von Personen mit Wasser und Einsetzen eines Luftstroms zur Kühlung
  • Applikation von Kühlpacks (klassisch: Nacken, Leisten, Achsel).

Redaktion: Dr. med. Martina Weiß

Quelle(n):

https://register.awmf.org/assets/guidelines/053-052l_S1_Hitzebedingte-Gesundheitsstoerungen-Hausarztpraxis_2020-09.pdf

Weitere(r) Link(s):

https://register.awmf.org/assets/guidelines/053-052k_S1_Hitzebedingte-Gesundheitsstoerungen-Hausarztpraxis_2020-09.pdf

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