MFA-Auszubildende: Chancen für das Praxismanagement

26. Aug 2022

Um langfristige, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, kann das Praxismanagement die Ausbildungszeit junger medizinischer Fachangestellter nutzen. Wir stellen einige Chancen vor.

In den kommenden Tagen beginnen die neuen Ausbildungsjahrgänge der Medizinischen Fachangestellten. Viele Praxisteams haben damit die Möglichkeit, qualifizierte und motivierte Fachkräfte auszubilden und diese als langfristige Mitarbeiter zu gewinnen.

Begrüßung der Ausbildungsstarter

Praxisteams und Praxisinhaber:innen sollten sich am ersten Ausbildungstag ihrer Auszubildenden die Zeit nehmen, um diese persönlich zu begrüßen. Sich trotz des hektischen Berufsalltags dem Nachwuchs zuzuwenden, hinterlässt ein erstes Gefühl der Wertschätzung und Freude. Im anschließenden Einführungsgespräch sollten dann die Grundlagen des praxiseigenen Miteinander besprochen werden: Wer begleitet den Neuling während der Ausbildungszeit als fester Ansprechpartner? Wie wird innerhalb des Teams kommuniziert? Gibt es bestimmte Rituale bei Geburtstagen und Jubiläen? Wie ist die morgendliche Routine organisiert?

Wie sind die Pausenzeiten geregelt?

Wichtig ist es, dass dem bzw. der Auszubildenden Fehltritte während der Einstiegsphase möglichst erspart bleiben.

Planung der Arbeits- und Abwesenheitszeiten

Für jeden Berufsanfänger ist es wichtig, seine Arbeitszeiten zu kennen. Deshalb sollte das Praxismanagement gemeinsam mit ihnen die Arbeitstage in der Praxis wie auch die Anwesenheit in der Berufsschule besprechen. Über die genauen Regelungen dazu geben die zuständigen Ärztekammern Auskunft. 

Gleichfalls sollten geplante Betriebsferien oder Fortbildungstage bekannt gemacht werden.

Erkennbare Vermittlung der Ausbildungsinhalte

Sinnvollerweise sollten Ausbilder praxiseigene Einarbeitungs- und Lehrpläne erarbeiten. Damit lassen sich Wissen und Fertigkeiten in den Praxisalltag einpflegen und die Ausbildungsinhalte optimal vermitteln.

Damit jeder Handgriff sitzt

Sollen Auszubildende später selbstständig und sicher den Ausbildungs- bzw. Berufsalltag meistern, ist es bei der praktischen Einarbeitung wichtig, jede Abfolge von Einzelschritten verständlich zu vermitteln:

  • Machen Sie als Ausbilder:in bzw. Praxisanleiter:in im Vorfeld bewusst, was Sie genau vermitteln wollen. Soll die Tätigkeit nur übersichtlich vorgestellt oder bereits im Anschluss eigenständig ausgeführt werden?
  • Klären Sie zu Beginn der Praxisphase, welches Vorwissen bereits besteht bzw. ob es erste Erfahrungswerte gibt.
  • Schaffen Sie eine ruhige Schulungsumgebung, damit sowohl Sie als auch die einzuweisende Person sich auf die folgende Lernsituation konzentrieren können.
  • Fokussieren Sie sich bei der Wissensvermittlung auf Inhalte, die für die selbstständige und korrekte Ausführung der Tätigkeit wichtig sind. Vermeiden Sie unnütze Zusatzinformationen.
  • Erläutern Sie Ihrem Gegenüber, was Sie durchnehmen möchten, warum Sie dieses Thema ausgesucht haben und welche Bedeutung die Tätigkeit im Praxisalltag hat.
  • Eine einfache, verständliche Sprache erleichtert es, das neue Wissen aufzunehmen. Erklären Sie Fachbegriffe und Abkürzungen. Betonen Sie wichtige Inhalte.
  • Planen Sie Zeitpuffer ein, damit die angeleitete Person sich jeden Schritt gut einprägen kann. Bewusst eingesetzte Sprechpausen genügen oftmals schon.
  • Planen Sie kleine Abschlussphasen ein, in welcher das vermittelte Wissen wiederholt wird. Kleine praktische Übungen oder Beispielfälle helfen bei der Vertiefung.

Nachwuchs in den gemeinsamen Austausch einbinden

Ausbilder:innen und Praxismanager:innen sollten sich regelmäßig Zeit für persönliche Gespräche mit ihren Auszubildenden nehmen: Wie verläuft der Arbeitsalltag derzeit? Gibt es Probleme? Auch das regelmäßige Abzeichnen des Berichtshefts bzw. Ausbildungsnachweises bietet Gelegenheit zum persönlichen Austausch. Nutzen Sie Teammeetings, um berufliche Erfahrungen und Spezialwissen weiterzugeben.

Vermitteln einer konstruktiven Fehlerkultur

Besonders als Anfänger ist es nicht ausgeschlossen, dass bei aller Sorgfalt und Engagement auch einmal Fehler passieren. Auch wenn wiederholt Missgeschicke und Unannehmlichkeiten geschehen: Bleiben Sie konstruktiv. Zeigen Sie dem bzw. der Lernenden, wie man mit Fehlern und Konflikten zukunfts- und lösungsorientiert umgeht. Ausbilder:innen investieren hier in ein nachhaltiges, positives Arbeitsklima und das kollegiale Miteinander.

Redaktion: Labor Dr. Riegel

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