Eisenmangel in der Schwangerschaft: Risiko für die Schilddrüsenfunktion

29. Mär 2022

In einer Studie wurde die Auswirkung des Eisenstatus auf die Schilddrüsenfunktion bei schwangeren Frauen mit leichtem Jodmangel untersucht.

Eisenmangel beeinflusst die Schilddrüsenhormonsynthese, indem er die Aktivität der Häm-abhängigen Schilddrüsenperoxidase beeinträchtigt. Die Prävalenz von Eisenmangel ist aber insbesondere bei Schwangeren erhöht. Ziel einer Studie von Dr. Rodrigo Moreno-Reyes von der Université libre de Bruxelles war es, die Auswirkungen des Eisenstatus auf die Schilddrüsenfunktion in einer repräsentativen Stichprobe von Schwangeren mit leichtem Jodmangel zu untersuchen.

Die Untersuchungen

Die Studienpopulation umfasste eine Stichprobe schwangerer Frauen während des ersten und dritten Schwangerschaftstrimesters (N= 1241). Gemessen wurden die Konzentrationen von freiem Thyroxin (fT4), Gesamtthyroxin (T4), freiem Trijodthyronin (fT3), TSH, Thyreoglobulin (Tg), Schilddrüsenperoxidase-Antikörpern, Tg-Antikörpern, Hämoglobin, Serumferritin (SF), löslichem Transferrinrezeptor und die Jodkonzentration im Urin (UICs).

Die Jodkonzentrationen der Teilnehmerinnen

Die medianen Jodkonzentrationen im Urin betrugen 117 bzw. 132 μg/l im ersten bzw. dritten Schwangerschaftstrimester (p < 0,05). Die Häufigkeit von Ferritin < 15 μg/L betrug 6,2 % im ersten Trimenon und 39,6 % im dritten Trimenon (P < 0,05). Die Jodkonzentration im Urin war ein signifikanter Prädiktor für Serum-Tg-Konzentrationen (p < 0,01), aber nicht für Schilddrüsenhormon- oder TSH-Konzentrationen.

Ferritin war ein signifikanter Prädiktor für fT4 und T4 im ersten Schwangerschaftstrimester (p < 0,05). Hämoglobin war ein signifikanter Prädiktor für fT4 in beiden Trimestern (p < 0,01) und für T4 im dritten Trimester (p = 0,015).

Ergebnis

Eisenmangel, aber kein leichter Jodmangel, ist also eine Determinante von fT4 und T4 im Serum bei schwangeren Frauen. Die Korrektur eines Eisenmangels kann helfen, eine optimale Schilddrüsenfunktion aufrechtzuerhalten, zusätzlich zur Vorbeugung einer Anämie während der Schwangerschaft.

Redaktion: Dr. med. Martina Weiß

Quelle:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34538131/

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