Troponin I und NT-proBNP bei mildem COVID-19-Verlauf deutlich erhöht

12. Jan 2022

Bei mildem bis moderatem Krankheitsverlauf mit COVID-19 treten nachhaltig erhöhte Messwerte der Laborparameter Troponin I und NT-proBNP auf.

Selbst bei einem mildem bis moderatem Verlauf von COVID-19 sind Herz-, Lungen- und Nierenfunktion mittelfristig beeinträchtigt. Bei der Diagnostik der Herzfunktion treten besonders bei den Laborparametern Troponin I und NT-proBNP erhöhte Messwerte auf, so die Hamburg City Health Study des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).

Routine-Laborparameter stützten Studie

Die Studie umfasste 443 Teilnehmer zwischen 45 und 74 Jahren, die nach überstandener Infektion mit COVID-19 eingehend untersucht wurden. Dabei wurden deutliche Erhöhungen der Herzbiomarker Troponin I und NT-proBNP festgestellt.

Troponin I

Troponin I ist als Isoform der kardialen Troponine einer der herzmuskel-spezifischen Biomarker für akute kardiale Syndrome. Als Proteinkomplex, gemeinsam mit Troponin T und Troponin C, reguliert es zusammen mit dem Tropomyosin die Kontraktilität des Herzmuskels. Da die Konzentration der kardialen Troponine im Blut normalerweise sehr gering ist, lassen sich Myokardschädigungen sehr frühzeitig nach einem Trauma des Herzgewebes feststellen. Aus diagnostischer Sicht ist Troponin I zur Abklärung akuter Herzschäden dem Laborparameter CK-MB vorzuziehen.

Weitere klinische Indikationen sind:

  • Nachweis einer subklinischen Myokardschädigung
  • Detektion der stressinduzierten myokardialen Ischämie
  • Verdacht auf Myokarditis
  • Primär- und Sekundärprävention der KHK

NT-proBNP

N-terminales proBNP ist ein Spaltprodukt von BNP, das nur im Ventrikel vorkommt. Die Myokardzellen des Ventrikels schütten BNP unter Volumenbelastung infolge des Dehnungsreizes in die Blutbahn aus. Damit ist es ebenfalls ein herzmuskelspezifischer Biomarker. Vor allem bei der Bestimmung des Schweregrades einer Herzinsuffizienz spielt NT-proBNP eine große Rolle. Eine weitere klinische Indikation ist die Abklärung einer ätiologisch unklaren Dyspnoe.

Da die Konzentration des NT-pro-BNP umgekehrt mit der Nierenfunktion im Sinne der glomerulären Filtrationsrate (GFR) korreliert, wird bei Patienten mit einer Niereninsuffizienz eine korrigierte GFR-Berechnung empfohlen. Hierbei wird die Konzentration des Cystantin C oder des Creatinin in die Berechnung mit einbezogen.

Die Hamburg City Health Study des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) finden Sie hier:

Redaktion: Labor Dr. Riegel

Quellen:

https://www.uke.de/allgemein/presse/pressemitteilungen/detailseite_115521.htm
https://www.uke.de/kliniken-institute/zentren/universit%C3%A4res-herzzentrum-(uhz)/%C3%BCber-das-zentrum/news-presseberichte/index.html

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