Welche Impfquote ist notwendig, um COVID-19 zu kontrollieren?

29. Jul 2021

Im Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Institut (RKI), Ausgabe 27/2021 geht es um die Frage, welche Impfquote in Deutschland notwendig und auch realistisch ist, um COVID-19 in den kommenden Monaten zu kontrollieren.

In den Modellszenarien wird der Einfluss der Impfquote auf die COVID-19-Inzidenz und Intensivbettenbelegung bis Frühjahr 2022 simuliert und in Sensitivitätsanalysen der Einfluss verschiedener Faktoren auf den Effekt der Impfquoten geprüft. Diese Szenarien sind keine exakten Prognosen, sondern eine Abschätzung des Einflusses der Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen. Die Ergebnisse zeigen, dass unter den getroffenen Annahmen, insbesondere einer zunehmenden Dominanz der Delta-Variante die Impfkampagne mit hoher Intensität weitergeführt werden sollte, bis mindestens 85 % der 12 – 59-Jährigen bzw. 90 % der ≥ 60-Jährigen vollständig gegen COVID-19 geimpft sind.

Im Bevölkerungssurvey waren im Erhebungszeitraum (Mitte Mai / Anfang Juni 2021) bereits 84 % der ≥ 60-Jährigen mit mindestens einer Impfstoffdosis geimpft, und es bestand eine Impfbereitschaft, die die im Modell identifizierten Zielimpfquoten erreichbar erscheinen lassen. Unter Annahme dieser Impfquoten und in Kombination mit Basishygienemaßnahmen und einer geringfügigen Reduktion des Kontaktverhaltens sollte es im Herbst / Winter nicht mehr zu einem starken Anstieg der COVID-19- bedingten Intensivbettenbelegung kommen.

Aufgrund der sich schnell ausbreitenden Delta-Variante ist es jedoch entscheidend, dass die noch ungeimpfte Bevölkerung motiviert wird, das Impfangebot noch im Sommer wahrzunehmen, um die notwendigen Impfquoten möglichst bald zu erreichen, dass ausreichend Kapazitäten zur Verabreichung der in Aussicht gestellten Impfstoffmengen bestehen und dass die Bevölkerung weiterhin die Basishygienemaßnahmen umsetzt.

Das RKI hat außerdem ein neues Merkblatt herausgegeben, welches angesichts der steigenden Infektionszahlen besonders wichtig ist:


Redaktion: Dr. med. Martina Weiß

Quellen:

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/27_21.pdf?__blob=publicationFile

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