28. Mai 2021
Studien aus den USA und der Schweiz zeigen, dass durch den Klimawandel eine verlängerte Pollensaison und erhöhte Pollenkonzentrationen auftreten.
US-Forscher haben in einer Studie untersucht, wie sich die Erderwärmung
auf die Verbreitung von Allergien auswirkt. Die
Forscher um William R. L. Anderegg von der University of Utah in Salt Lake City
haben herausgefunden, dass der globale Klimawandel zur Folge hat, dass der
Pollenflug früher beginnt und länger andauert.
Bei ihrer Studie fanden die
Forscher weitverbreitete Vorverlagerungen und Verlängerungen der Pollensaison
(+20 Tage) und Erhöhungen der Pollenkonzentrationen
(+21 Prozent) in ganz
Nordamerika, die stark an die beobachtete Erwärmung gekoppelt sind. Für ihre
Analysen verwendeten die Wissenschaftler die Pollendaten von 60
nordamerikanischen Stationen aus den Jahren 1990 bis 2018 und Klimamodelle, um
die Rolle des vom Menschen verursachten Klimawandels zu rekonstruieren. Als
Ursache wird die globale Erwärmung und der CO2-Anstieg gesehen.
Diese Ergebnisse wurden auch bei einer Studie in der Schweiz gesehen. Unter Leitung von Prof. Dr. Marloes Eeftens, Assistenzprofessorin der Universität Basel und Gruppenleiterin am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut wurden im Zeitraum von 1990 bis 2020 die Pollendaten von 12 verschiedenen Pflanzenarten von allen 14 Pollenflug-Messstationen in der Schweiz untersucht. Hierbei wurde herausgefunden, dass bei mindestens vier allergenen Pflanzenarten die Pollensaison heute früher als noch vor 30 Jahren beginnt, manchmal sogar schon vor dem Jahreswechsel. Bei mehreren Arten wurde zudem eine Verlängerung und Intensivierung der Pollensaison festgestellt.
Insgesamt führt das dazu, dass Menschen mit Pollenallergien also nicht nur während einer längeren Zeitspanne leiden, sondern auch stärker auf diese höheren Pollenkonzentrationen reagieren.
Redaktion: Dr. med. Martina Weiß
Quellen:
https://www.pnas.org/content/118/7/e2013284118
https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Die-Pollensaison-beginnt-wegen-dem-Klimawandel-frueher-und-wird-intensiver.html